Erkenne jetzt die Wirklichkeit von Wahrheit
Ursache und Wirkung sind ein duales System im Bewusstsein,
ein Resonanz-Prinzip, das in Wahrheit so nie in ihm stattfindet.
Aus heiterem Himmel kann plötzlich etwas Unerwartetes geschehen. Gänzlich unschuldig stehst Du da und fragst Dich, wie es überhaupt passieren konnte. Hat das Schicksal zugeschlagen? War es ein Zufall? Womöglich die Auswirkung von Karma oder des Resonanzprinzips? Oder wollte das Leben Dir einfach eine Lektion erteilen? Steht vielleicht Gott hinter diesem Komplott, der prüft und Strafen verteilt, wenn seine Regeln nicht eingehalten werden? Nichts dergleichen ist der Fall. Erstaunlich, wie viele Ideen dazu in den Menschenköpfen herum geistern. Eine gute Gelegenheit, mit diesen Mythen aufzuräumen.
Du kannst die Projektionen der Illusion in der Wahrheit durchschauen
Das Bewusstsein zeigt nur das, was der Geist in ihm sieht.
Dieser Vorgang befindet sich außerhalb von Raum und Zeit.
An sich sind alle Informationen in der Welt der Erscheinungen neutral und besitzen keine eigenen Eigenschaften. Sie sind bloß Ideen und stellen eine Vielzahl von Möglichkeiten dar, um die erfahrbaren Potenziale des Geistes sichtbar zu gestalten. Damit Informationen überhaupt im Bewusstsein auftauchen können, braucht es einen Beobachter, der sich im Spiegel seiner selbst in der äußeren Welt erfährt. Die im Bewusstsein auftauchenden Manifestationen bestehen aus reiner Geistes-Substanz, denen der betrachtende Geist im Bewusstseinsfeld Sichtbarkeit verleiht. Doch dieser Beobachter ist außerhalb davon. In diesem Betrachtungsfeld existiert weder ein „Ich” noch ein „Selbst“. Auch der Geist ist nicht all das, was er erkennt. Das Bewusstsein zeigt nur eine Möglichkeit, eine bloße Idee, die in der Vorstellung des Geistes stattfindet. Aber sie ist niemals wirklich in diesem Projektions-Raum, obwohl es den Anschein haben mag. Alles, was das Bewusstsein zeigt, ist eine Illusions-Projektion und besitzt daher keine Wirklichkeit, somit weder Ursache oder Wirkung noch irgendwelche Eigenschaften.
Die Wahrheit ist keine Realität innerhalb eines Traums
Der Mensch erlebt Information niemals direkt,
sondern nur seine eigenen Vorstellungen davon.
Lass uns zur gedanklichen Anschauung ein Beispiel mit drei Informationen nehmen: Ein Hase, ein Auto und eine Decke. Deine Interpretation kann nun eine Vielzahl von Möglichkeiten wählen, wie Du Dir ein Geschehen ausmalst und die Informationen miteinander in Beziehung setzt. Kreieren wir zwei Varianten: Ein Auto überfährt einen Hasen, der mit einer Decke zugedeckt wird. Oder: Ein Hase wird gefunden, in die Decke gewickelt und ins Auto getragen. Allein aus drei Angaben lassen sich nach Belieben zahlreiche Geschichten gestalten. Aus diesen Informationen ist ein reines Gedankenspiel des Geistes entstanden und erst dann entwickelt sich durch das Beobachten desselben eine Erfahrung in Raum und Zeit, die eine Ursache und folglich eine Wirkung erhält. Doch in Wirklichkeit ist das nur eine Vorstellung einer Möglichkeit, die durch willkürlich zugeordnete Zusammenhänge des Beobachters entstehen.
Erfahrungswelten der Illusion sind diese Trennung
Erst die Interpretation eines Beobachters
verleiht einer Information Einfluss und Wirkung.
Ein eindrucksvolles Beispiel dazu lieferte eine Mutter, die eines Tages per Anruf erfuhr, dass ihr Sohn im Krieg gefallen war. Vor lauter Kummer verfiel sie in eine tiefe Starre. Tagein, tagaus saß sie nur noch im Schaukelstuhl, ohne je wieder zu sprechen oder auf die Außenwelt zu reagieren. Nach wenigen Monaten kam überraschend der verloren geglaubte Sohn nach Hause. Dem Anruf war offensichtlich eine Verwechslung vorausgegangen, doch dies konnte die Frau nicht dazu bewegen, ihren statischen Zustand zu beenden. Der vermeintliche Tod des Sohnes hatte sich in ihrer Vorstellung derart endgültig verankert, dass eine andere Version für sie völlig ausgeschlossen war. Obwohl die Realität bewies, dass es eine Falschmeldung war, erlebte die Mutter nicht die Wahrheit, sondern nur ihre eigene Reaktion dazu. Erst über die persönliche Verbindung zwischen Mutter und Sohn konnte in der Vorstellung überhaupt eine solche Interaktion entstehen. Hätte sie den Vorfall als Unbeteiligte aus einer Zeitung entnommen, wäre die Nachricht vermutlich untergegangen.
Im Grunde geht es immer um die persönliche Interpretation, mit der man Dingen erst eine Bedeutung verleiht. Ein weiteres Beispiel einer Illusionserfahrung, die sich über eine Information in ihrem Ergebnis ganz anders zeigen kann, ist ein Missverständnis, das auf einem mehrdeutigen Wort basiert. Wenn ich zum Beispiel zu einer Gruppe meiner Freunde sage: „Treffen wir uns an der Bank”, dann würden alle, die sich wirklich kennen, voraussichtlich sofort verstehen, dass ein Bänkchen im Park gemeint ist, an dem sich die Gruppe gerne aufhält. Ein neues Gruppenmitglied versteht das eher nicht und erscheint dann vielleicht einfach vor der gegenüberliegenden Bankfiliale, weil er das Wort anders interpretiert.
Noch ein ernsteres Beispiel: Wenn ich eine schwere Krankheitsdiagnose erhalte und meinen Freunden erzähle, die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt bei 50 Prozent, wird ein Teil der Freunde diese Information vielleicht als den sicheren Tod auffassen, während ein anderer Teil denselben Prozentsatz eher als Chance zum Weiterleben interpretiert. Was nun? Es ist wie in der bekannten Glas-Frage: Ist es halb voll oder schon zur Hälfte geleert? Die gewählte Interpretation hat eine Auswirkung auf den Betrachter.
Bei achtsamer Betrachtung erleben wir es genau genommen ständig, dass uns die Wahrnehmung trügt, weil sie aus selbst zusammengesetzten Ausschnitten besteht. Zudem ist bekannt, dass fehlende „Puzzle-Teile” vom Gehirn konstruiert werden. Das kannst Du mit einem Lückentext ganz einfach selbst überprüfen. Oder stell Dir ein Mosaik-Bild vor, bei dem einzelne Bildabschnitte ausgeblendet werden. Dennoch kannst Du das vollständige Bild “sehen”.
Ein oft auftretendes Phänomen, das sich auch immer wieder bei der Aufnahme von Beweismitteln zeigt, sind starke Abweichungen von Zeugenaussagen. Mehrere Zeugen schildern die wahrgenommenen Ereignisse sehr unterschiedlich, da viele Faktoren auf die Beschreibung des Geschehenen Einfluss nehmen. Tatsächlich entstehen die ungleichen Versionen aufgrund der verschiedenen Interpretation der jeweils vorliegenden Informationen.
Geschichten zeigen dir immer einen Wahrheitsgehalt
Unwahrheit und Wahrheit sind gleich.
Zwei Erfahrungswelten in einem Wellenspiel.
Was wollen uns die beispielhaften Geschichten sagen? Ganz einfach: Jegliche Information ist neutral und beinhaltet weder Wahrheit noch Unwahrheit. Nur in der eigenen Betrachtung erhält sie Bewertungen als richtig oder falsch, gut oder schlecht, begrüßenswert oder abträglich, schön oder abstoßend. In der Schöpfung existiert keine Dualität. Es gibt darin keine Gegenkräfte – keine Ursache, keine Wirkung, kein Spiel zwischen Licht und Schatten. All das findet nur in der Vorstellung einer Möglichkeit statt. Nichts da draußen, sondern ausschließlich wir selbst haben Macht darüber. Alles resultiert aus unserer Entscheidung, die Dinge auf eine bestimmte Weise aufzufassen. Wie etwas erscheint, ist in Wirklichkeit nur eine Konsequenz aus unserer selbst gewählten Identifizierung mit dem Gesehenen und kommt niemals von Außen. „Wahrheit“ ist demzufolge ein Ordnungssystem. Sie definiert sich anhand dessen, was einem als angenehm und passend erscheint. Wir kennen die Wahrheit über die Wahrheit bereits aus dem Volksmund: „Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.”
Die höhere Wahrheit ist voller Hinweise für Dich
Es gibt etwas „Universell Gültiges“,
das hinter jeder Betrachtung liegt.
Was nun? Wahrheit oder Unwahrheit? Oder gleich beide? Sogar als Eines? Sehen wir uns das Bewusstsein nochmals an: Es ist zu 99,9999 Prozent leer. Somit existiert es außerhalb von Wahrheit oder Unwahrheit, weil eine Wahrheit immer einen Gegenpol bedingt, was nur in einer dualen Betrachtung stattfinden kann. Somit liegen beide, Wahrheit und Unwahrheit, bereits in der Illusion. Und schon sind wir wieder am Ausgangspunkt. Wie wäre es, wenn wir die beiden Konstrukte überspringen und in eine umfassendere Einstellung übergehen? Folgen wir einer Erkenntnis, die beides zugleich einschließt und doch außerhalb davon ist.
Es existiert etwas, das über alle Definitionen und Formen hinausgeht. Das liegt klar auf der Hand: Ein reiner Geist, der in der Beschaffenheit ein ebenso reines Bewusstsein hervorbringt. Doch was ist Bewusstsein? Das ist der grenzenlose Raum, in welchem sich das Gewahrsein des Geistes abzeichnet. Weil er leer ist, muss der Raum seiner Betrachtung, also sein Bewusstseinsraum, ebenso leer und unbegrenzt sein. Schlussfolgernd gibt es keine Wahrheit darin, weil dies immer auf etwas mit einem Anfang und einem Ende Bezug nimmt. Doch es gibt etwas, was hinter jeglichem Gewahrsein und einem möglichen Betrachter liegt: Das ist sein Hintergrund, auf dessen Basis all das überhaupt erst möglich wird. Das ist das, „Was hinter allem steht“ oder allgemein verbreitet auch der „Liebe Gott“ genannt wird.
Das wird Deinen Geist von Unwahrheit befreien …
Du kannst jetzt im klaren Geist aufblühen…
Und außerhalb jeglicher Definitionen eines „Ich´s” verweilen.
Dein Leersein offerbart Dir die Beschaffenheit Deines wahren Seins.
Es bleibt nur das, was den Raum als Deine Wirklichkeit ausfüllt.
Darin erkennst Du Dich als verklärter Geist im Bewusstsein,
dass Du all dieses Ganze und ebenso nichts davon bist.
Das Unvollkommene wie das Vollkommene an Dir,
diese Leere und ebenso die Fülle offenbaren:
Du bist dieses Ganze, dieses eine Absolute.
Mein Herz, ich kenne diese Zustände.
Wie wärs, wenn ich sie Dir zeige?